In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Regelung für den Rücktritt vom Kaufvertrag, wenn kein triftiger Grund dafür vorliegt (Stand 2020). Das heisst: Käufer halten sich an den Vertrag und bezahlen für die erbrachte Leistung, Verkäufer stellen sicher, ein Produkt oder eine Dienstleistung sachgemäss an den Käufer zu übergeben. Nur in bestimmten Fällen ist es möglich, sich von einem bereits abgeschlossenen Kaufvertrag zu befreien. Lies hier die wichtigsten Fragen und Antworten nach.
Das Widerrufsrecht bei Online-Einkäufen ist EU-weit einheitlich geregelt und beträgt 14 Tage. Die Frist kann durch Vereinbarung verlängert aber nicht verkürzt werden. Die 14-tägige Frist beginnt, sobald der Empfänger die Ware erhalten hat.
Was ist ein Rücktrittsrecht?
Wer eine Sache kauft oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, bindet sich an den Kaufvertrag. Sowohl Käufer als auch Anbieter müssen sich jetzt an diesen Vertrag halten – es sei denn, es gibt ein Rücktrittsrecht. Ein Rücktrittsrecht ermöglicht es dir, von einem Kaufvertrag zurückzutreten. In der Regel handelt es sich um ein gesetzlich verankertes Recht, das sowohl Käufern als auch Verkäufern zusteht. Wer sich beispielsweise eine Mikrowelle kauft und später feststellt, dass diese doch nicht zur Kücheneinrichtung passt, gibt das Gerät zurück und verlangt eine Erstattung des Kaufbetrags.
Wie sieht die Rücktrittsregelung für Kaufverträge in der Schweiz aus?
In der Schweiz gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf einen Rücktritt vom Kaufvertrag. Zumindest gilt diese Regelung für alle Fälle, in denen kein Mangel oder ein ähnlich triftiger Grund vorliegt, der die Nutzung verhindert oder den Kunden im Gebrauch einschränkt. Dennoch gilt: In der Praxis räumen die meisten Händler ein freiwilliges Widerrufsrecht ein, um das Vertrauen während der Kaufphase zu erhöhen und die Kundenbindung zu fördern. Meist können Kunden ihre Ware oder eine gebuchte Dienstleistung dann innerhalb von 14 Tagen zurückgeben. Dies geschieht aus Kulanz, sodass es keine Rechtsfolgen gibt, wenn Händler und Verkäufer sich nicht an ihre eigene freiwillige Regelung halten. Sie halten sich oft daran, um keine Kunden zu verlieren. Während einige Unternehmen das Geld erstatten, bieten andere ihren Kunden einen Gutschein an.
Wie widerrufe ich einen Kaufvertrag?
Lies dir zu Beginn die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) durch oder erkundige dich beim Verkäufer, ob es eine Regelung dazu gibt, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Dies gilt besonders für Käufe und Buchungen von Dienstleistungen, die nicht ganz günstig sind. So ersparst du dir hinterher den grossen Ärger, falls du dich doch umentscheidest.
Der Rücktritt vom Kaufvertrag setzt voraus, dass der Händler das Widerrufsrecht – aus eigenem Antrieb heraus – explizit gewährt und es festhält. Dafür muss er folgende Punkte im Vertrag angeben:
Der Händler hält fest, dass es ein Widerrufsrecht für Kunden gibt und eine Rückabwicklung so möglich ist.
Der Händler gibt Rücktrittfristen an, die ab Vertragsabschluss gelten.
Es werden die genauen Modalitäten und Voraussetzungen sichtbar, die einen Widerruf ermöglichen.
Widerrufe den Kaufvertrag, indem du dich an die Vorgaben des Händlers hältst. Meist muss ein Widerruf schriftlich erfolgen. Viele Onlineshops gewährend Kunden heute die Möglichkeit, den Vertrag per E-Mail zu widerrufen und die Ware innerhalb der ersten 14 Tage nach Erhalt zurückzusenden.